Interrail-Tour Teil 2: Weitere zwei Tage in Paris
Paris Tag 4: Buch lesen im Parc des Buttes-Chaumont, Belebtes Montmartre
Nach dem doch etwas längeren Abend vorm Eiffelturm mit einer zweiten Flasche Wein begann dieser Tag erstmal mit Ausschlafen. Gegen elf machte ich mich dann aber doch mit der Metro auf den Weg zum Parc des Buttes-Chaumont und besorgte auf dem Weg noch Brunch. Ich hab einen regulären Park erwartet und mich gewundert, warum mir gerade dieser Park empfohlen wurde.
Ich glaube, ich habe noch nie einen so schönen Park mitten in der Stadt erlebt. Hügelig, verwinkelt, ein See um einen Berg inklusive Aussichtspunkt. Super sauber, mehrere kleinere Restaurants, mehr als genug Wasserspender und Toiletten. Wenn man sich einen Park zum Vergammeln eines ganzen Tages aussuchen kann, dann ist es genau dieser. …Was ich im Prinzip auch getan habe. Vier Stunden in meinem Buch gelesen, dabei hin und wieder die Position gewechselt und noch eine Ecke vom Park erkundet.
Nach einem kurzen Abstecher ins Hotel, um das Buch wegzubringen, machte ich mich auf nach Montmatre. Einerseits zum Abendessen, andererseits um das Viertel nochmals in belebt zu erleben. Die Entscheidung, mich um kurz vor sechs schon vor die Bar “Carotte Bleu” zu setzen, war genau richtig. Ich war der einzige Gast und konnte mich mit dem Inhaber unterhalten. Anscheinend einer der wenigen Menschen in Paris, die freiwillig und gut Englisch sprechen. Mir wurde empfohlen, nochmals bei Sacré-Cœur vorbeizuschauen, weil dort abends oft gute Live-Musik sei.
Nach dem leckeren Essen machte ich mich also auf den Weg zum Place du Tetre mit kleinem Umweg über die Kathedrale. Über die Qualität der Musik kann man sich wohl streiten, aber zumindest gab es dort ein Gitarre/Kachon-Duo, welches relativ schmerzfrei von “Country Roads” in der Schlagervariation zu einer wirklich gut gemachten Interpretation von “Aïcha” sprang. Der Crowd war wohl beides recht, es wurde mitgesungen und getrunken. Sympathisch!
Der Künstlerplatz bzw. die ganze Gegend um den Place du Tertre war belebt mit Menschen, aber nicht mehr so absurd voll wie erwartet. Abendessen und den Besuch zu tauschen, war wohl richtig. Ich schaute mir zwei spannende Galerien an, auch die Straßenmaler waren beeindruckend. Und dem typischen Touri-Krams wie Kühlschrankmagneten und Schlüsselanhängern ausweichen, bekommt man hin.
Ich gönnte mir noch einen Crêpe zum Nachtisch, bin dann aber auch gegen neun wieder ins Hotel. Mein Buch (Homo Deus von Yuval Noah Harari) hatte mich doch ganz schön gefesselt.
Paris Tag 5
Nachdem ich meinen Rucksack gepackt, im Hotel deponiert und ausgecheckt hatte, machte ich mich relativ ziellos auf den Weg. Es waren nur noch 20°C und es war windig. Im Vergleich zu den extrem warmen Tagen vorher habe ich selbst im Pullover etwas gefroren.
Ich bin dann durchs Viertel Porte-Saint-Denis gelaufen. Soweit so nett. Und ja, auch dort können die Bäcker gutes Zeuchs aus Blätterteig machen. Aber alles in allem war ich unmotiviert, eigentlich mit Paris durch und irgendwie müde bzw. nicht so gut drauf. Nachdem ich am Centre Pompidou vorbei bin, hab ich mir eine ruhige Ecke gesucht und wieder in meinem Buch gelesen. Komischer Tag.
Gegen sechs habe ich dann mein Gepäck aus dem Hotel geholt. Meine Kopfhörer mit lauter Musik auf den Ohren und die aufgerissene Wolkendecke sorgten auf einmal wieder für Motivation. Und so ich bin trotz dem schweren Rucksacks nochmal mit orgendlichem Tempo zu Fuß durch die halbe Stadt. Der Place de la Bastille hat sich nochmals gelohnt. Ansonsten gab es vereinzelt nette Street-Art zu beobachten.
Ich hab dann nur noch fix Verpflegung eingekauft und bin zum Gare de Paris-Austerlitz. Das ist der unbedeutenste der vier Fernbahnhöfe von Paris. Aber eben der, an dem um kurz vor neun mein Intercity de nuit fahren sollte. Und ich wollte ja über Nacht in die Alpen.