Die Ärzte in Dresden
Die Ärzte in Dresden
Nach Rock im Park ist vor dem Konzert. Donnerstag ging es ins Fußball-Stadion, wo ich noch zwei Wochen vorher die Team Challenge beendet hatte, um die “Beste Band der Welt” zu sehen. Das letze Mal Ärzte live ist einige Jahre her. Die gesamte Tour 2020 wurde ja leider nach einer Verschiebung auf 2021 dann letzlich komplett abgesagt.
Angetreten waren eigentlich Alex, Poca, Max und ich. Vor Ort kamen dann über Max noch Kathleen und Martin aus Weixdorf, sowie Christina und Christian als Alex’ Arbeitskollegen hinzu. Eine bunt gemischte Truppe, die sich vorher nur in Teilen kannte.
Die Vorbands waren leider nicht der Rede wert, dort konnte man auf die anderen Städte der Tour mit z.B. Adam Angst oder den Donots neidisch sein.
Vorteil der “Buffalo Bill in Rom”-Tour war, dass die beiden Konzept-Alben “HELL” und “DUNKEL” beide veröffentlicht waren und es entsprechend neue Musik zu entdecken gab. Wie zu erwarten war, bestand jedoch ein Großteil der Party aus Klassikern. Von ganz alten wie “Westerland” und “Friedenspanzer” bis hin zu realtiv aktuellen wie “Unrockbar”.
Aber eben auch Songs wie “Am Strand” von HELL waren am Start.
Wer die Ärzte schon mal live gesehen hat, weiß wohl, dass ein großer Teil der Show Rumblödeln und Quatsch-erzählen ist, welcher aber immer einen punkigen, linken Hintergedanken hat. Daran wurde auch hier nicht gespart. Die Dynamik zwischen den dreien ist auch nach all den Jahren auf der Bühne sehenswert. Ganz spannend zu beobachten war allerdings, wie körperlich aktiv sich die drei Ärzte auf der Bühne im Vergleich zu Konzerten vor 15 Jahren verhalten haben. Damals war Farin der aufgedrehte Flummi mit zuviel Energie, mittlerweile ist Steh-Schlagzeuger Bela der Aktivste der Ärzte. Und Rod ist halt Rod. :)
Wo wir gerade bei Energie waren: Ich hatte mich nach RIP auf ein entspanntes Konzert eingestellt und hatte nicht vor, die Welt zu erobern. Also bin ich entsprechend mit Sneakers, Armbanduhr und Brille aufgeschlagen. Man könnte meinen, ich würde mich selber nicht kennen. Spätestens ab der Hälfte des Konzerts war ich dann doch mitten in der Moshpit vertreten. Allerdings nicht allein, wir waren alle hinter dem ersten Wellenbrecher. Zitat Martin nach einer Runde nettem Geschubse: “Sowas hab ich zwanzig Jahre nicht mehr gemacht!”.
Wie immer eine liebe Mosh, sonst hätte ich jetzt wohl meine Lieblingsbrille aus Holz verloren. Noch habe ich mich nicht drum gekümmert, aber ich denke, das “herausgefallene” Glas lässt sich wieder einbauen. Auch wenn ich vermutlich noch eine Ansage von den beiden Optikern meines Vertrauens dafür bekommen werde. :)
Auch war meine letzte wirklich große Wall of Death eine ganze Weile her. Das war ein Riesenspaß. Und damit war es auch verkraftbar, dass der Sound relativ mies war. Wie es leider auf Stadion-Konzerten so häufig ist.
Die Becher waren ein nettes Detail. Ich habe jetzt eine Regenbogen-Gwendoline in meiner Küche.